KI-Tools für effizientes Pflegemanagement

von Viktoria Redl

Wie KI-Tools das Pflegemanagement revolutionieren können

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, das Pflegemanagement grundlegend zu verändern. Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind vielfältig: Personalmangel, steigende Dokumentationsanforderungen und eine zunehmend komplexe PatientInnenversorgung stellen Pflegeeinrichtungen vor große Aufgaben. KI-gestützte Tools können hier ansetzen und wertvolle Unterstützung bieten.

 

Effiziente Personaleinsatzplanung durch KI

Eine der größten Herausforderungen im Pflegealltag ist die Dienstplanung. Fehlendes Personal oder kurzfristige Krankmeldungen führen oft zu Engpässen und erhöhter Arbeitsbelastung. KI-gestützte Systeme können Dienstpläne automatisch analysieren und durch datenbasierte Prognosen Engpässe frühzeitig erkennen. So lassen sich Ausfälle besser kompensieren und eine faire sowie effiziente Dienstplanung sicherstellen. Zudem können individuelle Präferenzen der Mitarbeitenden berücksichtigt werden, um die Zufriedenheit im Team zu erhöhen. Mögliche Tools hierfür wären Planerio und Quinyx)

 

Prädiktive Analysen zur Risikoerkennung

Ein weiteres Einsatzfeld von KI im Pflegemanagement ist die Analyse von PatientInnendaten zur Früherkennung von Risiken. Moderne KI-Algorithmen können anhand von Vitalparametern und bisherigen Krankheitsverläufen Wahrscheinlichkeiten für Stürze, Dekubitus oder andere gesundheitliche Komplikationen berechnen. Pflegekräfte erhalten dadurch gezielte Hinweise und können vorbeugende Maßnahmen frühzeitig einleiten. Dies verbessert nicht nur die Versorgungsqualität, sondern entlastet auch das Pflegepersonal. Predicting Health bietet hier bereits ein gutes Tool an.

 

Unterstützung bei der Dokumentation

Pflegekräfte verbringen einen großen Teil ihrer Arbeitszeit mit der Dokumentation von PatientInnendaten. KI kann diesen Prozess erleichtern, indem sie automatische Zusammenfassungen erstellt oder relevante Informationen aus elektronischen PatientInnenakten extrahiert. Sprachgesteuerte Dokumentationssysteme ermöglichen es zudem, wichtige Notizen direkt während der Versorgung eines PatientInnen einzusprechen, sodass wertvolle Zeit eingespart wird. Beispielhafte Lösungen wären: Voize, AdamCares, Pflegelytics und dexter health.

 

KI-gestützte Tools für das Management

Neben der direkten Pflegeunterstützung können KI-Tools auch PflegedirektorInnen und Stationsleitungen effizienter arbeiten lassen:

  • Text- und Ideen-Generierung: ChatGPT und andere KI-Textgeneratoren helfen bei der Erstellung von Konzepten, Berichten und Schulungsmaterialien.
  • Effizientes Meeting-Management: KI-gestützte Assistenten wie Microsoft Copilot oder Fireflies.ai transkribieren Meetings und fassen die wichtigsten Punkte automatisch zusammen.
  • Präsentationen & Kommunikation: KI-gestützte Tools wie Gamma oder Canva erleichtern die Erstellung professioneller PowerPoint-Präsentationen. KI-gestützte Übersetzungs- und Schreibassistenten können auch beim Verfassen von internen Mitteilungen oder Newslettern genutzt werden.
  • Recherche & Wissensmanagement: KI-Tools wie Elicit oder Scite helfen bei der wissenschaftlichen Recherche und Informationsaufbereitung. KI-basierte Wissensmanagement-Plattformen können den Zugriff auf Datenbanken erleichtern.
  • E-Mail- & Workflow-Automatisierung: Systeme wie Superhuman oder Microsoft Copilot können E-Mails priorisieren, Entwürfe vorschlagen und sich wiederholende Prozesse automatisieren.

 

Transparenz und Schulung als Schlüsselfaktoren

Trotz aller Vorteile bleibt es essenziell, dass KI-gestützte Systeme als Werkzeuge zur Unterstützung und nicht als Ersatz für menschliches Urteilsvermögen betrachtet werden. Die Entscheidungskompetenz der Pflegefachkräfte muss stets gewahrt bleiben. Um das Vertrauen in die Technologie zu stärken, sind transparente Algorithmen und nachvollziehbare Entscheidungswege notwendig. Zudem sollte die Implementierung von KI-Systemen stets mit Schulungen der KI-Kompetenz einhergehen, damit Pflegekräfte deren Potenzial optimal nutzen können.

 

Fazit

KI hat das Potenzial, das Pflegemanagement effizienter zu gestalten und die Versorgungsqualität zu erhöhen. Von der optimierten Dienstplanung über die prädiktive Risikoerkennung bis hin zur Erleichterung der Dokumentation bieten KI-gestützte Systeme zahlreiche Möglichkeiten, den Pflegealltag zu unterstützen. Entscheidend für eine erfolgreiche Integration ist jedoch ein bewusster und transparenter Umgang mit der Technologie sowie eine gezielte Schulung. So kann KI zu einem wertvollen Werkzeug werden, das die Pflege und das Management nachhaltig verbessert.

 

Eine umfassende Übersicht an KI-Tools bietet die Plattform „There´s an AI for That“.

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