Projekt zur Datenqualitätsstrategie I

von Renate Nantschev

Implementierung einer Datenstrategie

Pflegedaten nutzbar machen – dazu braucht es eine Datenstrategie!

Dieser Beitrag startet eine Artikelserie zur Pilotierung des NuDaQ-Vorgehensmodells. Es handelt sich hierbei um ein Projekt zur strategischen Implementierung einer Datenstrategie im Gesundheitswesen.

 

Hintergrund

Digitalisierung in der pflegerischen Versorgung ist durch die Initiative vieler neuer Projekte bereits sehr weit fortgeschritten. Derzeit wird in österreichischen Krankenhäusern im Durchschnitt 76 % der Pflegedokumentation elektronisch durchgeführt. Manche Einrichtungen sind jedoch seit langem schon zu 100 % digitalisiert. Es ist daher Zeit den nächsten Schritt der Digitalisierung zu machen und die Daten einer qualitativen Nutzung zu überführen, um aus diesen zu lernen.

Die Sekundärnutzung von pflegerischen Routinedaten erfordert jedoch ein klares Datenstrategiekonzept im Unternehmen. Wesentliche Fragen müssen vorab geklärt werden. Wie beispielsweise:

  • Was soll mit den Daten gemacht werden?
  • Wer soll welchen Nutzen davon haben?
  • Können die pflegerischen Routinedaten vielleicht dazu beitragen, neues Wissen zu generieren?

Es muss weiters nachvollziehbar sein, wie die Daten gewonnen und verarbeitet werden, damit diese auch wirklich die Realität wiedergeben und die gewonnenen Ergebnisse plausibel sind.

Allgemein fehlt im Rahmen des gesamten Digitalisierungsprozesses aber eine solche Datenstrategie, um die Vorteile der elektronisch dokumentierten Daten sinnvoll zu nutzen.

 

Was ist eine Datenstrategie?

„Eine Datenstrategie gibt ein Zielbild vor, wie ein Unternehmen Daten bewirtschaften und nutzen sollte, um einen Geschäftsnutzen zu erzielen, und entwickelt einen Plan, wie dieses Zielbild erreicht wird.“

(Legner & Pentek, 2020)

Demnach ist eine Datenstrategie ein strukturierter Verfahrensplan eines Unternehmens, um aus den vorhandenen Daten einen Mehrwert bzw. neues Wissen zu generieren.

Aber wie geht das und wofür sollen die Pflegedaten genutzt werden?

Wofür sollen diese einen Mehrwert bringen?

 

Das Projekt

Ausgehend von diesem Hintergrund wurde auf Basis einer umfangreichen Literaturrecherche das NuDaQ-Vorgehensmodell zur Einführung einer strategischen Herangehensweise für die Sekundärnutzung von Routine-Pflegedaten entwickelt.

In einem Pilotprojekt, gemeinsam mit den Barmherzigen Brüdern Salzburg und der Firma Care Solutions, wird derzeit das NuDaQ-Vorgehensmodell nun auf Anwendbarkeit erprobt. Die Entwicklung, Pilotierung und Evaluierung des NuDaQ-Vorgehensmodells ist Teil der Dissertation von Mag. Renate Nantschev von der UMIT- Tirol.

 

NuDaQ- Konzeptphasen

Das Modell besteht aus folgenden vier Konzepten mit dazugehörig definierten Methoden und dem Data Quality Lifecycle.

Konzept 1:  Sekundärnutzung und Datenzweck pflegerischer Routinedaten

Konzept 2:  Datenset & Datenanforderung

Konzept 3:  Adaptierung & Konfiguration

Konzept 4:  Datenqualität & Reporting

 

NuDaQ-Lifecycle

Der NuDaQ-Lifecycle demonstriert den gesamten Prozess der Nutzbarmachung von Pflegedaten:

Nursing Routine Data Quality LifeCycle

 

 

Mehr inhaltliche Informationen zum NuDaQ-Vorgehensmodell sowie Einblicke zum Kickoff und Projektstatus erfahrt ihr im nächsten Artikel von Renate Nantschev.

 

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